Als echter Warmduscher darf auch der Warmwassertank hier nicht fehlen. Ich bin auf eiskalten Booten in der Nordsee groß geworden und konnte diesen Luxus an Bord kaum glauben.
Laut Bavaria wurden zwei verschiedene Warmwasserbehälter verbaut. Diese haben für das Heizelement auch zwei verschiedene Gewinde. Daran kann ich mich noch erinnern, weiter Details weiß vielleicht schon jemand im Forum.
Die vier Schläuche des Warmwassertanks sind kritisch und speziell die beiden die zum Motor führen, dürfen keine Beschädigungen aufweisen. Das Kühlwasser des Motors ist im Betrieb sehr heiß und wenn einer dieser Schläuche reißen sollte, darf man nicht reaktionsschnell in den Motorraum hineingreifen. Die Verbrühungsgefahr ist groß und als Erstes den Motor abstellen, damit der Pumpendruck wegfällt. Dann braucht man einen geeigneten Liege- oder Ankerplatz und Zeit zum Abwarten bis das Kühlwasser auf harmlosere Temperaturen abgekühlt ist.
Die Frischwasserseite ist etwas unkritischer. Der Kaltwasserzulauf ist begrenzt auf die Frischwassertankmenge. Mehr kann nicht nachfließen und das wäre ärgerlich genug. Die Warmwasserseite ist je nach Aufwärmphase etwas oder deutlich geringer als die Kühlwassertemperatur des Motors. Auch hier besteht somit im schlimmsten Fall Verbrühungsgefahr.
Oben auf dem Behälter sitzt auch ein Überdruckventil, das mit dem kleinen, roten Hebel. Wenn man dies bei Überdruck ohne Schutzhandschuhe betätigt, besteht ebenfalls Verbrühungsgefahr.
Das Heizelement besitzt einen Thermostat, der ab einer einstellbaren Maximaltemperatur den Heizvorgang stoppt. Dies funktioniert bei einer Serien 390er nur bei Landstrom. Am Schaltpanel befindet sich der Ein-Aus Schalter des Heizelementes. Eigentlich brauchen wir das Heizelement nur in der Übergangszeit zum Sommer.
Ich hatte mal den Wärmetauscher beim Volvo 2003T so verstopft, daß ich in der Not mit dem Warmwasserboiler als Wärmetauscher gefahrem bin. Das war die Strecke Grado nach Cervignano über Porto-Buso. Natürlich nicht mit 7 Knoten Fahrt und wir segelten wo immer es ging. Doch wir kamen an und der knallharte Pfusch hielt bis zur letzten Seemeile. Die Frischwasserseite wurde mit dem Seewassereinlass und der Seepumpenansaugung verbunden. Nicht ganz optimal, doch ich konnte mich nicht dazu durchringen, den Motor mit Salzseewasser direkt zu kühlen.
Motor und Warmwasserboiler funktionieren übrigens heute beide noch.
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