Die 390er entstand zwar nach der Markteinführung von LEDs, doch bis diese stromsparende Möglichkeit der Lichterzeugung marktreif und bezahlbar wurde, sollten noch einige Dekaden vergehen.
Beim Refit wurden einige Beleuchtungs-Themen durch LED-Leuchtmittel ersetzt. Aber auch bisher nicht beleuchtete Stellen, quasi lichttechnisch erschlossen.
Die tiefen, zweigeschossigen Schapps in der Achterkabine haben ein schier unglaubliches Fassungsvermögen. Doch sie sind dunkel und ohne Headlamp kommt man in der Regel nicht weit. Also nahm ich eine Hochleistungs-LED mit Kühlkörper, eine Strombegrenzerschaltung und einen Mikroschalter um Licht ins Dunkel zu bekommen.
Prinzipiell gut, doch die Formveränderung im Jahresverlauf läßt die Schaltung im adriatischen Hochsommer auf Dauerbetrieb laufen. Da muss ich noch mal ran, doch sonst war diese Verbesserung ein angenehmer Schritt zu mehr Komfort an Bord.
Daten: Preis ca. 20€, Stromverbrauch 1000mA begrenzt sekundär, Lichtausbeute: Sehr gut. Auch im darunter liegenden Fach kann man noch bei gutem Licht stöbern.
Die elektrische Spannung erhielt ich vom Strahler rechts neben der riesigen Doppelkoje. Für die anderen Schapps plane ich Ähnliches und werde dafür einen 12V Bus in zwei Strängen duch die Schränke auf jeder Seite legen.
Hier ein Bild vom Prototypen. Als Strombegrenzung wählte ich das schwarze Mean Well Fertigmodul. Hier könnte man durch den Einsatz diskrerer Bauelemente ein paar Euros sparen, was ich in einem anderen Beleuchtungsprojekt zukünftig schildern werde. Doch der Nachteil sind dann wieder der Seeluft ausgesetzte Lötstellen und somit eine vorprogrammierte Korrosion.
Dieses Licht zu verbessern, war lange mein Anliegen. Das Toplicht markiert mit hoher Kritikalität den Ankerplatz und rangierte leider oben in der Liste ausgefallener Ausrüstungsgegenstände. Bei unserem Sabbatical gab es die ersten LED-Einsätze zu kaufen, doch sie waren nicht zertifiziert und somit nicht für die Schiffsführung zugelassen. Man könnte jetzt sagen: "Besser eine nicht zugelassene Lampe die leuchtet, als ein defektes zugelassenes Toplicht."
Doch so einfach ist das nicht. Also kurbelten wir über die Jahre immer mal wieder jemanden hoch zum Birnentausch. Das ist recht müsam und trotz des Bootsstuhls auch schmerzhaft und letztendlich gefährlich.
Thomas Stamann, als Gründer von SVB, engagierte sich recht früh für eine Verwendung von LED-Technologie auf Freizeitbooten. Der Hersteller Hella arbeitete vor etwas mehr als 10 Jahren zusammen mit dem BSH an einer LED-basierten Umsetzung. Doch zu der Zeit hatten LEDs Langzeitausfälle mit Ermüdungserscheinungen. Vielleicht hat der eine oder andere auch schon mal eine Bremslichtreihe am Heck mit einzeln ausgefallenen oder dunkleren LEDs im Straßenverkehr gesehen. Auch dort versuchte also die Industie über Jahrzehnte die LED-Technologie zu etablieren und optimieren.
Endlich war es soweit, beim Durchblättern des Kataloges fand ich BSH zertifizierte Top- und Navigationsleuchten. Es war mir regelrecht eine Freude, endlich diese LED-Lampe als Toplicht montieren zu können.
Nachtrag: 2021 fiel das Toplicht aus. Ich werde dazu noch deutlich angesäuert etwas schreiben.
War jetzt alles gut? - Nein, leider nicht ganz: Das Calira Panel hat (damals super innovativ) schon kleine 3mm LED-Anzeigen für den Status der Navigationsbeleuchtung. Permanentes Leuchten, alles OK. Blinkende LED, ein Fehler liegt vor.
Die Stromkreise der Navigationsbeleuchtung haben jeweils einen Stromsensor. Dieser ist für eine Glühlampe dimensioniert und aktiviert das Blinken der LED, wenn der Stromkreis geschaltet wurde, jedoch die Stromstärke zu gering ist. Das neue LED-Toplicht strahlt recht stark, doch der Strom ist wesentlich geringer als bei der Glühwendel des alten Toplichtes.
Hier müßte die Schaltung neu abgeglichen werden; Etwas für kalte Herbsttage an Bord.
Lars hatte bereits die Schaltung des Tankdetektors reengineered, vielleicht gibt es auch schon Forscher die die andere Platine hinter unserem Calira Schaltpanel erkundeten haben und uns die passenden Potenziometer zeigen könnten.
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