Heckkabine
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Heckkabine

Es gab meines Wissens drei verschiedene Stoffbezüge des Himmels in den Kabinen. Wie sich die zuletzt bezogene, eher plastikartige Variante im zeilichen Verlauf machte, können uns vielleicht die Eigner hier mal im Forum berichten.

Die stoffartigen Bezüge mit dem Schaumstoffrücken zerbröselten jedenfalls über die Zeit und ich war mir nie wirklich sicher, wie gesundheitsschädlich ein Bootsaufenthalt ist.
Bei unserem Refit plagte mich lange die Sorge, wie man den verwinkelten Himmel der Achterkabine möglichst gut beziehen kann. Schmunzelnd stelle ich fest, dies war einer der letzten Schritte unseres Refits und fand bereits im Hafenwasser statt.

Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden. - Endlich kein traurig herunterhängender Himmel mehr. Wir wählten, wie im Vorschiffsbereich auch, den hochwertigen 'Amarée' Stoff von Gisatex. Die starke Verwinkelung der Achterkabine erforderte eine Maßgeschneiderte Vernähung. Vielleicht wäre in diesem Einsatzbereich ein etwas dehnbarerer Stoff einfacher zu verarbeiten gewesen. Jetzt haben wir die Achterkabine jedenfalls gleichzeitig auch gut isoliert.

Die helle Farbe des Bezugsstoffes kam auch der Bootsatmosphäre zugute. Alles wirkt viel heller, viel freundlicher.

Heckkabine

Und die andere Seite:

Heckkabine

Hui! So sah es zuvor aus:

Heckkabine alt

Die Schwerkraft holt sich alles. Die Achterkabine war gefühlt durch den herabhängenden Stoff um 20% geschrumpft.

Heckkabine

Wenn ich jetzt die Bilder sehe, bin ich schockiert wie schlimm der Zustand vor dem Refit war. Manchmal war es rätzelhaft, wie man all die Jahre nur die Kraft zum allumfänglichen Refit aufbringen konnte.

Es sieht zwar nach bloßem Herausreissen aus, doch das Original mußte so gut erhaltenbleiben, wie es nur geht.

Hier ein Bild des herausgelösten 'Schneidemusters' im Garten vom Balkon aus betrachtet. Richtig viel war nicht mehr zu erkennen; Von Präzision keine Rede. Der Entschluss wurde gefaßt, nur ein Deckentuch zu schneidern und dann erst die Lukenausschnitte im Boot herauszutrennen. Dieser Entschluss erwies sich im Nachhinein als richtig.

Heckkabine alt

Dank des Gisatex Deckenklebers, verlief die Verklebung problemlos. Eine Seite kostete einen Tag Aufwand. Mit den Stützen wurden die verklebten Flächen bis zur Trocknung fixiert. Das war erforderlich, da das Eigengewicht des Deckenstoffes nicht zu unterschätzen ist. Die Topfzeit betrug etwas länger als in der Hitze zu erwarten war und lag so ca. bei 25 - 30 Minuten. Man mußte sehr pingelig arbeiten und durfte sich nicht die Hände schmutzug machen, denn auf dem hellen Weiß sind dunkle Fingerabdrücke gnadenlos sichtbar.

Deckenstoffverklebung

Hinten auf dem "Nachttisch" sieht man den genialen Kleber von Giesatex stehen. Er hat seinen Preis, doch dafür kann man den 1-Komponenten Kleber sehr einfach per Roller oder Pinsel auftragen. Auch über Kopf kann man so arbeiten, wenn man die Klebeschicht nicht zu dick aufträgt.

Die Topfzeit ist sehr gut abgestimmt. Bei den hohen Temperaturen im Hochsommer befürchteten wir ein zu schnelles Abbinden, doch trat dieser Fall nie ein.

Die blauen Stützen waren der beste Helfer in der Not, da ich den Himmel alleine verlegen mußte und mir 6 Arme und 27 Hände fehlten. Genau den Job machten dann diese variabel verstellbaren Stützelemente und das machten sie sehr gut.

Gegen Abend kam dann die Famile angereist und im Laufe das Nachmittags wurde mir bewußt, daß der Refit jetzt eigentlich durch ist. - Ein tolles Gefühl!

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