Die wohl größte Besonderheit des Decks ist das so genannte Brückendeck. Es ist besonders sicher, weil von achtern kommende Wellen nur schwerlich das Niedergangsschot zerschmettern können und ermöglicht zugleich unter Deck den Durchgang in der Achterkabine Richtung Badezimmmer. Ich kaufte unsere 390er mit 30 Jahren und dachte mir nichts weiter dabei. Doch je älter und unbeweglicher die Eigner werden, umso mehr wird die Kletterei über den Hügel zur Last. Stefanies's 390er wurde vom Voreigentümer bereits in der Richtung umgebaut; Der Niedergang liegt nun zum vereinfachten Einstieg etwas tiefer.
Ich selbst freue mich über die große Achterkabine und diese wird nun mal durch den Hügel ermöglicht. Als ich zum allerersten Mal eine 390er in Norditalien betrat, kam ich jedenfalls aus dem Staunen über das Platzangebot nicht mehr raus und beschloss in der Minute uns eine 390er zu kaufen.
Das Deck der 390er wurde, wo es nur geht, mit Sandwich Teak der Firma Wolznautik beplankt. Das sieht sehr wertig aus und läßt Erinnerungen an schöne Baltics oder Swans aufkommen.
Doch mit der Zeit ist die 3mm Teakauflage durch Sonne und Wind erodiert und dann kommt eine der unansehlichen Sandwich-Maserungen darunter zum Vorschein.
Kaum hatten wir unsere Bavaria gekauft, führte ich auch schon Gespräche zum Neuaufbau des Teaks. - Aber dazu später mehr, denn das Thema könnte ein ganzes Buch füllen.
Die Suche nach den Gleitschienen war sehr zäh. Doch dann sprach ich mit einer Kunststoffexpertin und sie hatte den passenden Tipp. Die Leisten erstand ich dann bei einer Firma in Germering für 27€.
Das Schiebeluk, Skylightabdeckung über dem Salon und Steckshot erhielt ich in der ursprünglichen Materialstärke nicht mehr in der dunkler getönten Plexiglasversion. Die Firma HaKo in München fertigte uns die Teile in 'glasklar' und der Bereich sah dann wieder aus, wie neu!
Oben die gefühlt 327 Post-It Bapperl sind Malertape Streifen mit Peilpunkten und Längenangaben für die Bohrungen der Decksbeschläge. Es mußte ja alles demontiert, das neue Deck verlegt und im Anschluss alle Bohrungen präzise wiedergefunden werden. Das bereitete mir schlaflose Nächte, doch zusammen mit meinem Sohn und seinem Freund erzielten wir den ersten Platz mit 100% wiedergefundenen Bohrungen.
Eigentlich ein ganz seltener Anblick: Das Bild entstand, bevor die zahlreichen Schrauben all der Decksbeschläge gesetzt wurden.
Man hat es schon fast vergessen: So sah der Niedergang noch im Herbst 2019 aus. Doch das neue Plexiglas-Schiebeluk wurde abgeholt und ließ berechtigte Hoffnung auf eine baldige Besserung aufkommen.
Hier sieht man noch den sehr zähen Teak-Kleber und zu diesem Zeitpunkt waren wir uns nicht sicher, wieviel Arbeit noch in dem Boot stecken würde. Alle abmontierten Beschläge hinterließen Löcher und diese mußten mit Klebemasse verschlossen werden. - Doch nur so gut wie nötig um dicht zu sein und nicht so gut wie möglich, denn wir mußten ja alle Bohrlöcher später wieder öffnen können. Aus dem Grunde entschieden wir uns für das unbeliebte und preiswerte Silikon aus dem Baumarkt. Damit lagen wir goldrichtig, denn bei der Öffnung der Bohrungen hatten wir später deutlich weniger Probleme, als anfänglich gedacht.
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